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Kommunale Partnerschaften

Bereits seit vielen Jahren ist die Gemeinde Kleinmachnow partnerschaftlich verbunden mit der Stadt Schopfheim in Baden-Württemberg. 2023 wurde der kommunale Freundeskreis erweitert, denn mit dem polnischen Landkreis Świdnica wurde eine weitere Partnerschaft geschlossen, die nun mit Leben zu füllen ist. Weiterhin besteht in der Gemeinde der Wunsch, auch die jüngst angestoßenen Kontakte zur Stadt Keetmanshoop in Namibia zu vertiefen.



Unsere kommunalen Partnerschaften im Porträt

Stadt Schopfheim: Baden-Württemberg, 20.050 Einwohner, offizielle Partnerschaft seit 1996:

Kontakte zu Schopfheim bestehen über die evangelische Kirchengemeinde bereits seit dem Jahr 1948. Und selbst in Zeiten, als der eiserne Vorhang deutsch-deutsche Begegnungen deutlich erschwerte, hielt diese Verbindung. 1971 kam sogar erstmals ein Treffen zweier Gruppen aus den evangelischen Kirchengemeinden beider Orte in Ost-Berlin zustande und weitere folgten.

Partnerstadt Schopfheim

Die vielfältigen persönlichen Kontakte hatten nach der Wende erfreuliche Folgen. Endlich waren Gegenbesuche möglich, die die Beziehung zwischen beiden Orten vertieften.

Und so kam es, dass im Mai 1990 Schopfheims Bürgermeister Klaus Fleck zum Erfahrungsaustausch an den „Runden Tisch“ in Kleinmachnow eingeladen wurde. Er und seine Verwaltung begleiteten Kleinmachnow auf dem Weg in die Demokratie und freie Wirtschaft und halfen mit großem Engagement bei der Neuaufstellung der Verwaltung. Mit Rat und Tat halfen die „alten Hasen“ aus Schopfheim, ihren Kleinmachnower Kollegen, sich mit den neuen Bedingungen vertraut zu machen, das noch unbekannte Baurecht umzusetzen und dabei so manche Klippe sicher zu umschiffen.

Mittlerweile begegnen sich beide Kommunen auf Augenhöhe, und Erfahrungsaustausch, Ratschläge und Anregungen gehen bei den gegenseitigen Besuchen durchaus in beide Richtungen. Schopfheim ehrte die Partnerstadt im Jahr mit einer Straßenbenennung, dem Kleinmachnower Ring. Seit 2015 gibt es auch eine Schopfheimer Allee in Kleinmachnow.

Zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft ehrte Kleinmachnow die drei Bürgermeister Schopfheims, die diese bis dahin begleiteten, mit einem Eintrag ins Goldene Buch.

Partnerschafts-Urkunde

Im Bewußtsein der Zusammengehörigkeit aller den Frieden und die Freiheit liebenden Menschen schließen wir als frei gewählte Repräsentanten unserer Kommunen feierlich die Partnerschaft zwischen KLEINMACHNOW und SCHOPFHEIM.

Es ist unser gemeinsamer Wunsch, im Bewußtsein aller Menschen die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Kommunen zu pflegen, und das Gefühl der Zusammengehörigkeit durch den Austausch von Gedanken und Erfahrungen zu stärken.

Wir werden besonders bestrebt sein, die Kontakte zwischen unseren Bürgern zu fördern und die menschlichen, kulturellen, sportlichen und sozialen Beziehungen zu vertiefen, um damit einen Beitrag zur gegenseitigen Verständigung zu leisten.

Kleinmachnow, den 27. April 1996 Wolfgang Blasig, Bürgermeister
Schopfheim, den 27. April 1996 Klaus Fleck, Bürgermeister



Landkreis Świdnica: Polen, 160.000 Einwohner, offizielle Partnerschaft seit 18. September 2023

Nach vielen vorbereitenden Gesprächen wurde es 2023 offiziell: Die Gemeinde Kleinmachnow und der polnische Landkreis Świdnica schlossen eine kommunale Partnerschaft. Damit wollen sie die Voraussetzungen für einen regelmäßigen und regen Austausch zwischen den Menschen hier und dort schaffen werden, und hoffen vor allem die Jugend dabei mitzunehmen.

Partnerschaft mit Świdnica besiegelt

Den Wunsch nach einer zweiten Städtepartnerschaft neben der baden-württembergischen Stadt Schopfheim hegte Kleinmachnow bereits eine ganze Weile, und so wurden die Fühler nach Polen ausgestreckt. 2018 und 2019 folgten mehrere Einladungen zum Kennenlernen aus dem etwa 300 Kilometer entfernten Landkreis Świdnica. Doch erst in diesem Jahr reiften die Vorbereitungen so weit, dass endlich auch beidseitig die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden konnten.

Am 28. September schließlich reiste Bürgermeister Michael Grubert ins Nachbarland Polen, um mit Piotr Fedorowicz, Landrat des Kreises Świdnica, die partnerschaftliche Vereinbarung zu unterzeichnen. Mit dabei waren aus Kleinmachnow auch der stellvertretende Bürgermeister Hartmut Piecha und Henry Liebrenz als Vorsitzender der Gemeindevertretung. 

Am 4. Oktober reiste eine polnische Delegation zum zweitägigen Gegenbesuch an, denn auch in Kleinmachnow waren noch zwei Partnerschafts-Urkunden zu unterschreiben. Piotr Fedorowicz wurde begleitet von seinem Vize-Landrat Zygmont Worsa und dem Kreistagsvorsitzenden Krzysztof Soltys. Für die gute Verständigung sorgte Monika Pasternak-Domagala, Mitarbeiterin im Landratsamt und Dolmetscherin.

Der erste Ausflug in Kleinmachnow galt der Machnower Schleuse, wo Winfried Vick vom Team der Schleusnerbude im Zuge einer umfassenden Führung mit jeder Menge Informationen aufwartete und auch einen Blick ins Innere des Gebäudes ermöglichte. Höhepunkt war das Eintreffen eines Schubschiffes, das zur großen Freude der Gäste polnisch beflaggt und auf dem Weg in die Heimat war. So ergab sich die Möglichkeit, mit dem Schiffsführer ins Gespräch zu kommen, der sichtlich erfreut war, in seiner Muttersprache begrüßt zu werden.

Der abendliche Empfang im Restaurant Noi2Due, zu dem auch die Kleinmachnower Gemeindevertretung geladen war, stand dann ganz im Zeichen der Urkunden-Unterzeichnung, mit der aus der neuen Freundschaft eine offizielle Partnerschaft wurde. Eine der Urkunden wird ihren Platz in der dritten Etage des Rathauses Kleinmachnow bekommen, wo bereits die Urkunde für die Partnerstadt Schopfheim hängt.

Landrat Piotr Fedorowicz dankte an diesem Abend für den überaus freundlichen Empfang in Kleinmachnow, trotz aller Vorbehalte, die es aktuell gegen die Politik in Polen gebe. Er sprach seine Hoffnung auf eine gute Freundschaft aus und legte Wert auf die Feststellung, dass Świdnica mit seinen 160.000 Einwohner/-innen zu den Gebieten Polens zählt, die sich deutlich zu Europa bekennen. Er freue sich nun auf eine echte Partnerschaft, in die man ganz besonders die jungen Menschen auf beiden Seiten einbeziehen will. So wünscht er sich einen regen und vielfältigen Austausch, vor allem in den Bereichen Schule und Sport.

Der zweite gemeinsame Begegnungstag begann mit einer kleinen Fachtagung, zu der der Bürgermeister die Leiterinnen der kommunalen Grundschulen sowie der Maxim-Gorki-Gesamtschule, des Jugendhauses Carat und des KITA-Verbundes sowie den Vorsitzenden des Regionalen Sportvereins RSV eingeladen hatte. Im Wesentlichen ging es darum, die Organisationsstruktur des Partners kennenzulernen und Möglichkeiten der Begegnung und des Kennenlernens im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit auszuloten. Dabei wurde schnell deutlich, dass es sowohl beim Thema Schüleraustausch als auch beim Thema Sport und Freundschaftsspiele vielfältige Anknüpfungspunkte gibt.

Nach einer kurzen Pause stand noch eine kleine “Stadtrundfahrt” durch Kleinmachnow auf dem Programm, die dankenswerterweise durch einen Shuttlebus unserer Freiwilligen Feuerwehr ermöglicht wurde. Der Weg führte zunächst durch die Sommerfeldsiedlung, die für Kleinmachnow sowohl in baulicher als auch in sozialgeschichtlicher Hinsicht von besonderer Bedeutung ist. Auf den Spuren der Geschichte führte ein Stopp im Alten Dorf die Gäste auch in die Gründungszeit der „Parva Machenow”, bevor es - einen Zeitsprung entfernt - in Richtung des einstigen Grenzübergangs Dreilinden ging, der heute ein florierendes Gewerbegebiet ist. Die Gäste staunten nicht schlecht über die zahlreichen Firmen und Gewerke, die jetzt im “Europarc Dreilinden” vereint sind.

Letzte Station, bevor es nach einem kleinen Mittagsimbiss wieder Richtung Heimat ging, war dort die zeitgeschichtlich spannende “Erinnerungs- und Begegnungsstätte Grenzkontrollpunkt Drewitz-Dreilinden”. Der Verein “Checkpoint Bravo” erinnert dort nicht nur mit dem erhaltene Kommandantenturm, sondern auch mit zahlreichen Gedenktafeln an die Zeit der deutsch-deutschen Teilung und des Kalten Krieges und mahnt, im Engagement für eine europäische Verständigung nicht nachzulassen. In diesem Sinne freut sich Kleinmachnow auf einen lebendigen und vielfältigen Austausch mit dem Landkreis Świdnica und seinen Gemeinden.

Partnerschafts-Urkunde

Im Geiste des Vertrags zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland „Über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ vom 17. Juni 1991 schließen wir die Partnerschaft zwischen der Gemeinde KLEINMACHNOW und dem polnischen Landkreis ŚWIDNICA.

Gemeinsam wollen die Partner Möglichkeiten schaffen für allseitige und direkte Kontakte zwischen ihren Einwohnerinnen und Einwohnern. Ziel ist es insbesondere, das gegenseitige Kennenlernen sowie den Gedanken-, Meinungs- und Informationsaustausch zwischen der Jugend zu fördern.

Unser Wunsch ist es dabei, die Zusammenarbeit vor allem in den Bereichen Schule, Kultur, Sport, Rettungssysteme, Touristik, Gesundheit und Umweltschutz zu fördern.

Kleinmachnow, den 4. Oktober 2023, Michael Grubert, Bürgermeister
Kleinmachnow, den 4. Oktober 2023, Piotr Fedorowicz, Landrat Kreis Świdnica